Bahnstreik SWEG: Land und Gewerkschaft sollen Konflikte schnell bereinigen

Jochen Haußmann und Julia Goll: Land und Gewerkschaft sollen Konflikte schnell bereinigen

Vermeidbares Kräftemessen schadet dem ÖPNV in der Region

Als „vermeidbares Kräftemessen zulasten der ÖPNV-Nutzenden“, stufen die beiden FDP-Landtagsabgeordneten Jochen Haußmann und Julia Goll Streiks seitens der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GdL) ein. Beide haben einen Brief der GdL erhalten, in dem die Gewerkschaft ihre Streikmaßnahmen mit dem Verhalten der landeseigenen Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) und ihrer Tochter SBS begründet und weitere Streikmaßnahmen ankündigt: Die GdL befinde sich „seit „dem 2. November 2022, 3:00 Uhr erneut in einem Streik, bei dem wir das Ende erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben werden.“ „Ohne in die Tarifhoheit eingreifen zu wollen“, sprechen sich die beiden Landtagsabgeordneten dafür aus, „dass die Tarifpartner rasch an den Verhandlungstisch zurückkehren, denn Streikmaßnahmen wirken sich auf alle ÖPNV-Linien in der Region Stuttgart und im Rems-Murr-Kreis aus.“

„Der Konflikt ist kompliziert und deswegen sind Land und Gewerkschaft in der Pflicht, ihn schnell zu bereinigen“, sagen Jochen Haußmann zur aktuellen Lage. Kritik an der Vorgehensweise des Landes habe die FDP-Landtagsfraktion schon früher immer wieder geäußert. Ausgangspunkt ist die Übernahme der insolventen Abellio und deren Beschäftigten in die landeseigene SWEG. Inzwischen läuft die Ausschreibung für die Linien. „Dass die SWEG kein Angebot abgeben will, hat unsere Befürchtungen bestätigt“, sagen die beiden Abgeordneten.

Die Auswirkungen der Streiks sind recht unterschiedlich: „Lokführer-Streik sorgt für Chaos am Nürtinger Bahnhof“, zitiert Jochen Haußmann die Nürtinger Zeitung. „Seit Tagen fallen SWEG-Regionalbahnverbindungen auf der Residenz- und der Westbahn streikbedingt aus“, steht laut Julia Goll in der Pforzheimer Zeitung zu lesen. „Auf den ersten Blick sieht das so auf, als ob Murr- oder Remsbahn nicht betroffen sind. Aber streikbedingte Verzögerungen und Busersatzverkehre ziehen sich wie Wellen durchs ganze Netz. Wir raten beiden Parteien, über ihre Schatten zu springen.“